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Attraktion ohne Andrang

Zu wenige Besucher im Zoo-Panorama

So richtig voll ist es im Panorama am Zoo eher selten.

So richtig voll ist es im Panorama am Zoo eher selten.

Hannover. Das neue Panorama am Zoo erfüllt bei den Besucherzahlen bei weitem nicht die Erwartungen. Daher startet der Zoo nur drei Monate nach der Eröffnung eine neue Werbekampagne. Außerdem wird intensiv über eine Senkung der Eintrittspreise um rund 10 Prozent nachgedacht.

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Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff bestätigte HAZ-Informationen, nach denen die kalkulierten Besucherzahlen voraussichtlich deutlich verfehlt werden. Eigentlich hatte der Zoo mit 280.000 Besuchern des riesigen Rundumbildes im ersten Jahr gerechnet. Nachdem in den ersten drei Monaten aber lediglich 20.000 Besucher in die Rotunde an Meyers Gasthof gekommen sind, nennt Castorff jetzt die Zahl 200.000 Besucher als neues Ziel für das erste Jahr. „Wenn wir das erreichen, freue ich mich“, sagt er. Dann schreibe die Rotunde eine schwarze Null, berichtet  Castorff.

Der Zoo-Chef hofft, dass sich die Begeisterung vieler Besucher schnell herumspricht. „Die Besucher kommen mit einer unheimlichen Begeisterung hier wieder heraus“, sagt er. Das müsse sich jetzt nur noch stärker herumsprechen. Castorff hofft, dass der Besucherstrom zunimmt, ähnlich wie bei der Expo 2000, wo die Hannoveraner auch zu Beginn skeptisch gewesen seien.

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Möglicherweise sei das in der Rotunde aufgehängte Bild von Amazonien auch nicht das richtige Bild zum Auftakt des Panoramas in Hannover gewesen. In den Überlegungen habe aber eine Rolle gespielt, eine Brücke zum Zoo zu schlagen. Das wäre zum Beispiel mit dem Bild aus Rom aus dem Jahr 312 nicht möglich gewesen, sagt Castorff.

Offenbar hoffen die Verantwortlichen, mit einer Senkung der Eintrittspreise den Besucherstrom zu erhöhen. Derzeit kostet der Eintritt für Erwachsene 12,80 Euro pro Person, diskutiert wird derzeit über einen neuen Eintrittspreus von 11.50 Euro pro Person. So viel kostet der Eintritt derzeit zum Beispiel auch im erfolgreichen Panorama in Leipzig. „Wir müssen uns immer wieder die Frage gefallen lassen, warum wir teurer sind, als die anderen“, berichtet Castorff.

Rund 60 Prozent der derzeitigen Besucher des Panoramas sind nach Castorffs Angaben keine Zoo-Besucher. Ein großer Teil des Publikums sei Kunstinteressiert, die meisten Panorama-Besucher sind nach einer Statistik des Zoos zwischen 46 und 55 Jahre alt.

„Es ist jetzt unsere Hauptaufgabe, die Leute an das Panorama heranzuführen“, erläutert Castorff. Bisher sei es offenbar nicht gelungen, den Menschen zu vermitteln, was für ein wunderbares Erlebnis sie dort erwarte.

Der Zoo hat jetzt alle Schulen angeschrieben. Castorff setzt vor allem auf den Biologieunterricht und Kunstleistungskurse, die sich für das Panorama interessieren könnten. Und die sollen dann möglichst weiter erzählen, dass es schön war.

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Unterdessen wächst der Druck im Aufsichtsrat. Eigentlich sollte das Panorama neue Besucher auch für den Zoo anlocken, heißt es dort. Man müsse nun aufpassen, dass dieses Koppelgeschäft überhaupt funktioniere.

Von Mathias Klein

HAZ

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